Themen-AGs

Zusammen weiterdenken –

Wissen, Perspektiven und Ideen verbinden, innovative Lösungen entwickeln

In unseren Themen-AGs bringen wir unterschiedliche Perspektiven zusammen, um komplexe Themen ganzheitlich zu betrachten und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Durch kollaboratives Arbeiten und interdisziplinären Austausch führen wir Ideen aus der Diskussion in die Umsetzung – praxisnah, wirkungsvoll und zukunftsorientiert.

Einsamkeit
Kulturelle Diakonie
Demokratiebildung & gesellschaftlicher Zusammenhalt
Hoffnungsnarrative

Themen-AG

Einsamkeit

Die Themen-AG „Einsamkeit“ untersucht die ambivalenten Facetten der Einsamkeit – als kreative Ressource und als gesellschaftliche Herausforderung – und entwickelt auf Grundlage der Botschaft des Evangeliums Ideen, um konstruktiv mit ihr umzugehen.

  • Ausschreibung bis 15. März

  • Mitarbeit bekunden oder weitere Informationen – E-Mail an: Pastoral_Bildung@bistumlimburg.de

Ausschreibungstext

„Einsamkeit ist die große Quelle der Kreativität. Sie ist der Ort, an dem wir uns selbst finden“. Virginia Wolf konnte die Einsamkeit noch als Ort ausweisen, an dem das Individuum auf sich selbst geworfen ist, als Ort der Begegnung mit dem eigenen Ich, der bestenfalls kreatives Potential freisetzt. Ein Gedanke, der uns bei einigen Denker:innen und Literat:innen begegnet.

So positiv ist die Einsamkeit nicht konnotiert, wenn sie uns als aktuelles gesellschaftliches Thema begegnet. Darauf lenkt auch das Lexikon der Psychologie den Blick: „Entgegen der früher und in philosophischen Abhandlungen oft anzutreffenden Sichtweise positiver Einsamkeit weist der semantische Raum der Begriffe einsam und allein gegenwärtig in der Alltagssprache einen negativen Bedeutungsraum auf.“ In diesem negativen Bedeutungsraum von Einsamkeit treffen wir auch in einigen unserer Arbeitsfelder von Pastoral und Bildung die Menschen von heute an. „Owner of a loneley heart“ – dieser große Hit von Yes aus den frühen 80ern weist vielleicht auf die Kernfrage: Hat der einsame Mensch noch die Ownership über seine Einsamkeit? Ist sie Für-sich-sein im Sinne der positiv erlebten Erfahrung der eigenen Individualität oder bedeutet sie psychische Isolation, Alleinsein im Angesicht zerbrochener Beziehungen, Bindungsunfähig-keit, das Sich-nicht-alleine-Aushalten-können?

In der Themen-AG schauen wir mit vielen Perspektiven aus dem Leistungsbereich auf das Phänomen der Einsamkeit. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen, indem wir Einsamkeit auf Grundlage der Botschaft des Evangeliums deuten und Ideen entwickeln, ihr zu begegnen.

Themen-AG

Hoffnungsnarrative

In einer Zeit, die von Krisen, Unsicherheit und Angst geprägt ist, wird erforscht, wie Hoffnung als positives Gegennarrativ wirken kann. Aufbauend auf der spirituellen Tradition des Christentums werden Ideen und Konzepte erarbeitet, die Menschen helfen, Zuversicht zu gewinnen, Resilienz zu entwickeln und neue Perspektiven für ihr Leben und ihr Umfeld zu entdecken.

  • Ausschreibung bis 15. März

  • Mitarbeit bekunden oder weitere Informationen – E-Mail an: Pastoral_Bildung@bistumlimburg.de

Ausschreibungstext

Multiple Krisen, Krieg und Katastrophen beherrschen in unserer Zeit die Nachrichtenkanäle Viele Menschen erleben die Nachrichtenflut negativer Ereignisse als bedrückend, erleben sich als handlungsunfähig, ziehen sich in Blasen zurück, verfallen in Ängste oder entwickeln Vermeidungsstrategien.

Das Gefühl, in zunehmend `unsicheren Zeiten‘ zu leben, verstärkt sich in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz oder im persönlichen Umfeld. Eine vom christlichen Glauben her begründete Hoffnung ist von je her ein Gegennarrativ zu Furcht und Verzweiflung, die positive Wirkung in diese Welt und in unser Leben hinein entfalten kann. Was wir hoffen, bestimmt immer auch unser Reden und Handeln. Dabei können wir nicht einfach auf die Hoffnung zugreifen. Der Philologe Jonas Grethlein beschreibt sie als auf etwas Gutes in der Zukunft gerichtetes, „dass wir für möglich, aber auch für unverfügbar halten“. Zahlreiche biblische Erzählungen bezeugen das Lebensstiftende, Befreiende, Hoffnung Gebende, das Menschen zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kontexten in ihrer Geschichte mit Gott erfahren haben. Die spirituelle Tradition des Christentums birgt einen ähnlichen reichen Schatz für geistliches Wachsen und Hoffnung über das hier und jetzt hinaus.

Um diesen `unsicheren Zeiten‘ mit begründeter Hoffnung zu begegnen, möchten wir eine Themen-AG „Hoffnungsnarrative“ ins Leben rufen. Ziel ist es, das Phänomen der `Angst-Gesellschaft‘ besser zu verstehen, um der Zuversicht Raum zugeben, Maßnahmen, Ideen und Kon-zepte zu erarbeiten, die Menschen in ihrer Resilienz und Hoffnung bestärken.

Themen-AG

Demokratiebildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungen, Polarisierungen und wachsender Herausforderungen werden Wege gesucht, um demokratische Werte zu stärken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Durch praxisnahe Konzepte und Formate sollen Räume geschaffen werden, in denen Menschen sich mit Demokratie auseinandersetzen, Verantwortung übernehmen und generationsübergreifend Empathie und Solidarität erfahren.

  • Ausschreibung bis 15. März

  • Mitarbeit bekunden oder weitere Informationen – E-Mail an: Pastoral_Bildung@bistumlimburg.de

Ausschreibungstext

Aktuelle Entwicklungen in Politik und Gesellschaft fordern uns heraus, die Bedeutung von De-mokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt nicht nur zu verstehen, sondern auch aktiv zu stärken: „Demokratie geht nicht ohne Zusammenhalt. Und Zusammenhalt entsteht nicht von selbst. Er muss eingeübt werden. Er ist das Ergebnis von Menschen, von Empathie, von Verant-wortung und Nächstenliebe“ (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich des Jubiläums der Deutschen Nationalstiftung am 28. Oktober 2022).

Populistische Tendenzen, Polarisierungen und gesellschaftliche Spannungen zeigen, wie wichtig es ist, Werte wie Respekt, Partizipation und Solidarität in allen Lebensbereichen zu fördern. Der Leistungsbereich Pastoral und Bildung trägt bereits maßgeblich dazu bei, Menschen Orientierung und Räume zur Reflexion zu bieten. In der geplanten Themen-AG „Demokratiebildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ soll dieser Beitrag gezielt erweitert und vertieft werden:

  • Demokratiebildung ist Gemeinschaftsaufgabe: Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen können wir durch unsere Arbeit Orientierung bieten, Werte vermitteln und Räume schaffen, in denen Menschen sich mit Demokratie und ihrem Beitrag zur Gesellschaft auseinandersetzen.
  • Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken: Unser Leistungsbereich erreicht Menschen in verschiedenen Lebensphasen – von der Jugendarbeit bis zur Erwachsenenbildung. Dies bietet uns die Chance, gesellschaftlichen Zusammenhalt generationsübergreifend zu fördern.
  • Gemeinsam neue Impulse setzen: Ihre Erfahrung und Ihr Wissen sind gefragt, um praxisnahe Konzepte und Formate zu entwickeln, die Menschen begeistern und befähigen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Themen-AG

Kulturelle Diakonie

Im Zusammenspiel von Kultur und gelebter Nächstenliebe werden Möglichkeiten erörtert, wie kulturelle Vielfalt verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Es geht darum, kulturelle Differenzen wertschätzend auszuhalten, Dialogräume zu eröffnen und Teilhabe zu ermöglichen. Ziel ist es, authentische Wege zu finden, um das Verbindende in der Vielfalt sichtbar zu machen und so einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten.

  • Ausschreibung bis 15. März

  • Mitarbeit bekunden oder weitere Informationen – E-Mail an: Pastoral_Bildung@bistumlimburg.de

Ausschreibungstext

In der diakonia vollzieht sich die Kirche grundständig. Und folgt man den jüngeren Umfrageergebnissen (vgl. die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung 2024), vollzieht sie sich in der tätigen Nächstenliebe auch überzeugend. Verkündigung, Gottesdienst und Wohltätigkeit sind Glaube, Hoffnung, Liebe im Vollzug, in der Praxis. Überzeugende Praxisarbeit ist ein Wagnis, das alle verändert, selbst wenn die Ausgangsbedingungen verschieden sind.

Auf dem Gebiet der Kultur manifestiert sich die Schaffenskraft des Menschen in geistigen Gütern, den schönen Künsten, der Architektur. Kultur verbindet. So nimmt es nicht Wunder, dass das Christentum von jeher kulturell aktiv war. Schöpferisch zu sein ist eine inclinationes naturales, so Thomas von Aquin – eine natürliche Neigung als Teil-habe an Gottes Gesetz. Bischof Kamphaus verstand „kulturelle Diakonie“ zur Eröffnung des Haus am Dom in Frankfurt 2007 als nicht aufkündbare kirchliche Verpflichtung, ein authentisches Zeugnis zu geben, das insofern missionarisch ist, als es sich auch nach außen wendet, auch an die Menschen, die sich nicht als unmittelbar christlich verstehen. Er benutzt das eindrückliche, aber sperrige Bild des an den Mast gebundenen Odysseus, das er christologisch ausdeutet: „Ans Kreuz gebunden hat er die Welt umarmt. Um die Sirenenerfahrung reicher ist er seinen Weg zu Gott und den Men-schen gegangen und konnte so nicht nur Heimkehr finden, sondern auch den Weg dahin weisen. Diese Kraft zur Transzendenz, zur Fahrt ans Gottesufer macht ihn zum Vorläufer für uns.“ Kulturelle Diakonie verbindet Nächstenliebe und kulturelle Stärke, denn es geht darum, vorurteilsfrei kulturelle Differenz auszuhalten, sich nicht in den Kulturräumen zu verlieren, sondern das Eigene am Anderen zu schärfen und in Freundschaft anzubieten.

Kunst kann ein Weg der gemeinsamen Gottsuche sein. Musik galt seit jeher als göttlichen Ursprungs. Kultur ermöglicht Teilhabe und hat fremdprophetisches Potential. Papst Franziskus formuliert in Evangelii Gaudium: „Es ist notwendig, dorthin zu gelangen, wo die neuen Geschichten und Paradigmen entstehen, und mit dem Wort Jesu den innersten Kern der Seele [der Städte/ des Landes, DS] zu erreichen.“

In der Themen-AG erörtern wir mit vielen Perspektiven aus dem Leistungsbereich Kriterien und Maßnahmen verantwortungsvoller kultureller Diakonie. Wir laden alle interessierten Kolleg:in-nen ein, sich aktiv an der Themen-AG zu beteiligen. In den Sozialräumen, in denen wir tätig sind und für die wir zuständig sind, leben unterschiedliche Kulturformen de facto zusammen. Wir sind als Kirche berufen, das Gute zu bewahren und sich in den Dienst des Dialogs zu stellen.

Was sind Themen-AGs?

Eine Themen-AG ist eine zeitlich befristete Gruppe von Mitarbeitenden, die sich fachbereichsübergreifend mit aktuellen Themen und Fragestellungen beschäftigt. Ziel ist es, diese Themen aus verschiedenen Perspektiven zu analysieren und konkrete Umsetzungsvorschläge, Stellungnahmen oder Projektideen zu entwickeln.

  • Fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit: Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen arbeiten gleichberechtigt zusammen.
  • Offener Themenvorschlag: Jede:r Mitarbeitende kann Themen vorschlagen. Diese werden vom Leitungsteam geprüft und bei Bedarf umgesetzt.
  • Flexible Struktur: Themen-AGs sind nicht dauerhaft, sondern bearbeiten Themen innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens von 6 bis 12 Monaten.
  • Selbstständige Organisation: Die Gruppe bestimmt selbst, wie sie arbeitet. Ein Mitglied übernimmt die Koordination.
  • Transparenz: Ergebnisse und Arbeitsschritte werden offen dokumentiert, sodass auch Außenstehende Einblicke haben (open-source-Denken).
  • Abschlusspräsentation: Ergebnisse werden in einer Themenkonferenz vorgestellt, diskutiert und bei Bedarf angepasst.

Fragen? Anregungen?

„Fragen, Ideen oder Anregungen? Jede Rückmeldung ist herzlich willkommen – sie trägt dazu bei, die Themenarbeit noch relevanter, vielfältiger und inspirierender zu gestalten.“

Daniel Rick, Stabsstelle Bereichsentwicklung